Toiletten an Bord – So funktioniert das stille Örtchen auf einem Kreuzfahrtschiff

Wer zum ersten Mal eine Kreuzfahrt macht, hat viele Fragen – eine davon betrifft oft ein Thema, über das kaum gesprochen wird: Wie funktionieren eigentlich die Toiletten an Bord eines Kreuzfahrtschiffs? Hier erfährst du alles Wichtige rund ums stille Örtchen auf hoher See.

1. Vakuum statt Wasserspülung

Auf Kreuzfahrtschiffen kommen sogenannte Vakuumtoiletten zum Einsatz, ähnlich wie im Flugzeug. Sobald du den Spülknopf drückst, wird der Inhalt mit einem kräftigen Zischen abgesaugt – ganz ohne klassische Wasserspülung. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Wasser: Pro Spülung wird nur etwa ein Liter Wasser benötigt.

2. Umweltfreundliche Abwasseraufbereitung

Keine Sorge – das Abwasser wird natürlich nicht einfach ins Meer geleitet. An Bord gibt es hochmoderne Abwasserreinigungssysteme, die Schwarzwasser (aus den Toiletten) und Grauwasser (aus Dusche und Waschbecken) getrennt sammeln und aufbereiten. Das gereinigte Wasser wird z. B. zur Reinigung der Decks wiederverwendet – die Umwelt wird also so wenig wie möglich belastet.

3. Was darf in die Toilette?

Ganz wichtig: Die Vakuumtechnik ist empfindlich. Deshalb darf nur das ins Klo, was dort wirklich hingehört:

  • Toilettenpapier

  • Körperausscheidungen

Alles andere – wie Feuchttücher, Damenhygieneartikel, Wattestäbchen oder Windeln – kann das System verstopfen und zu teuren Reparaturen führen. Die Reedereien informieren meist in der Kabine noch einmal per Aushang darüber.

4. Hygiene & Komfort

Die Toiletten an Bord sind in der Regel sehr sauber. Kabinen-WCs werden regelmäßig vom Reinigungspersonal kontrolliert, und auch die öffentlichen Toiletten sind gut gepflegt. Durch das Vakuumsystem gibt es kaum Gerüche, und das Wasser in der Leitung bleibt stets in Bewegung, um Staus zu vermeiden.


Funfact: Keine braunen Torpedos im Meer!

Kreuzfahrt - Torpedos im Meer
Kreuzfahrt – Torpedos im Meer

 

Wer denkt, dass auf dem Schiff alles einfach ins Meer geht, liegt daneben. Die berühmten „kleinen braunen Torpedos“ landen direkt in der bordeigenen Kläranlage, wo sie biologisch und chemisch aufbereitet werden – ganz ohne Geruchsbelästigung. Das gereinigte Wasser wird erst nach strengsten Umweltvorgaben wieder freigegeben – oder sogar für die Deckreinigung wiederverwendet.

Ein bisschen Technik, ein bisschen Sci-Fi – und definitiv besser als so manches stille Örtchen an Land!

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